Weihnachtsgeschichte
Der unschuldige Dieb
Von Ewald Benecken
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Weihnachten - Der unschuldige Dieb

Ewald Benecken
Manchmal geschah früher – als wir zu Weihnachten auch noch einen Tannenbaum aufstellten – dann und wann etwas Seltsames damit.

Wir – das heißt, wenn meistens natürlich meine Frau den Baum mit viel Liebe geschmückte hatte, passierte es in den folgenden Tagen des Öfteren, dass die eine oder andere Süßigkeit auf wundersame Art und Weise vom Weihnachtsbaum verschwand.

Zunächst verloren meine Frau und ich darüber kein Wort, doch irgendwann schauten wir uns verstohlen, ja, skeptisch an. Glaubten wir doch beide, dass der andere den einen oder anderen Nougatkringel heimlich aus den Zweigen heraus gefischt hatte.

Das ging so lange gut, bis meine Frau mit hochgezogenen Brauen eines Tages zu mir sagte: „Die Süßigkeiten sollten eigentlich für die Kinder da sein. Ich finde es nicht richtig von dir, dass du da heimlich hin gehst. Wenn du unbedingt schon welche essen möchtest, dann nimm dir welche aus dem Schrank. Dort stehen noch ein paar Tüten mit den Resten!“ Ich war mir natürlich keiner Schuld bewusst und verteidigte vehement meine Unschuld.

Doch irgendwann, an einem Nachmittag fand meine Frau ein wenig Silberpapier hinter einem Sessel, hob dieses auf und schaute mich abermals, dieses Mal jedoch ziemlich verärgert, an. „Ich bin das nicht gewesen!“, verteidigte ich mich erneut, zudem sanft lächelnd und hoffte, dass dieses Lächeln meine Unschuld glaubhaft unterstreichen würde.

Zunächst hatte ich damit jedoch keinen Erfolg. So lange, bis … ja, bis die große Blonde, die sich drohend vor meinem Sessel aufgebaut hatte – einen Geistesblitz folgend mich fragte, ob es auch möglich sein könnte, das unser drittes Familienmitglied der Täter gewesen sein könnte.

Das erschien mir allerdings als viel zu unwahrscheinlich. Wie sollte der denn die Schokoladenkringel und Nougatstäbchen heil von den Zweigen bekommen haben … und das auch noch ohne den Baum umzukippen? Nach reiflicher Überlegung, während der ich zum x-ten Mal meine Unschuld beteuert hatte, gelangten wir dann zu der ein wenig zweifelhaften Überzeugung, dass nur Buster Keaton der Übeltäter gewesen sein konnte.

Daraufhin beschlossen wir, ihn heimlich zu überwachen. Das stellte sich allerdings als gar nicht so einfach heraus, denn er konnte verdammt gut hören, so gut, dass wir eigentlich gar keine Chance hatten, ihn als Täter zu überführen. Oh, Wunder, es gelang uns ein paar Stunden später dennoch.

Völlig darauf konzentriert das Silberpapier nicht in kleine Stücke zu zerreißen, saß unser Hund auf dem Teppich und wickelte mit Zähnen und Krallen sehr geschickt einen Schokoladenkringel aus. Als er uns dann bemerkte, verschwand er mit schuldvoll angelegten Ohren sowie eingeklemmtem Schwanz blitzschnell aus dem Wohnzimmer.

Meine Güte war ich danach froh, dass wir unseren Hund als Schokoladendieb hatten überraschen können …



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